Um die oft dramatische Situation der ME/CFS-Betroffenen bezüglich der sozialen Absicherung konkret zu verbessern hat die ÖG ME/CFS Anfang des Jahres ein Ansuchen an das Gesundheits- und Sozialministerium BMSGPK übergeben. Wir haben angesucht, ME/CFS in die Liste der Krankheiten aufzunehmen, die für die Einschätzung des Grades der Behinderung (GdB) gilt.
“Wir haben mit Hilfe wissenschaftlicher und juristischer Expert:innen einen Vorschlag erarbeitet, wie ein international etabliertes und anerkanntes Modell in die Einschätzungsverordnung für Österreich übernommen werden kann […]. Unser Ziel ist es, dass ME/CFS-Betroffene die soziale Absicherung und Unterstützung erhalten, die sie brauchen und die ihnen […] zusteht”, sagt Astrid Hainzl, stv. Obfrau.
Der Vorschlag wurde von 20 Expert:innen aus Wissenschaft, Praxis und Patient:innenvertretung unterstützt.
Nach neun Monaten haben wir nun die Ablehnung aus dem Ministerium erhalten. Man verweist auf ähnliche Krankheiten. Über diesen Vergleich könne man ME/CFS einstufen. Außerdem verweist man auf zukünftige Prozesse.
“Leider werden anscheinend weder die Erfahrung der Betroffenen noch die Fachmeinung von Wissenschaftler:innen, Ärzt:innen aus der Praxis oder Patient:innenorganisationen berücksichtigt. Die PEM-Symptomatik ist speziell für ME/CFS. Vergleichbare Krankheiten gibt es in der bestehenden Verordnung nicht. Deswegen sind sich alle unterstützenden Expert:innen einig, dass eine Aufnahme von ME/CFS nicht nur sinnvoll, sondern notwendig ist”, erklärt Obmann Kevin Thonhofer.
Für die ÖG ME/CFS ist die Entscheidung bedauerlich und in der dringenden Lage der Betroffenen nicht nachvollziehbar. Sie brauchen jetzt konkrete Schritte; ein Verweis auf unklare zukünftige Prozesse ist zu wenig und erkennt die Dringlichkeit der Lage nicht an.
Weitere Infos und Details in unserer Pressemitteilung: https://mecfs.at/wp-content/uploads/2024_11_PM_MECFS_GdB_Ablehnung.pdf
Berichterstattung (Auswahl)
–> https://orf.at/stories/3375333/
–> https://www.sn.at/panorama/oesterreich/me-cfs-ministerium-heranziehen-behinderungsgrund-168095989