Willkommen im Bereich der akkreditierten On-Demand-Fortbildungen zu postakuten Infektionssyndromen (PAIS), wie ME/CFS. Das Webinarangebot wird regelmäßig aktualisiert. 

Interdisziplinäres Webinar zu postakuten Infektionssyndromen (PAIS) inkl. ME/CFS u. deren Abgrenzung zu F-Diagnosen

Interdisziplinäres Online-Webinar zum Thema PAIS (postakute Infektions-syndrome) inkl. ME/CFS. Abrufbar vom 19.08.24 bis 19.08.26 (3 DFP-Punkte)

International webinar on neurological aspects of ME/CFS 2024

Internationales Online-Webinar zum Thema neurologische Aspekte bei ME/CFS. Abrufbar vom 01.05.24 bis 01.05.26 (5 DFP-Punkte)

Internationales, interdisziplinäres Webinar zu klinischen und objektivierbaren Aspekten von ME/CFS mit Schwerpunkt auf die Post-Exertionelle Malaise (PEM)

Internationales, interdisziplinäres Online-Webinar zum Thema klinische und objektivierbare Aspekte von ME/CFS mit Schwerpunkt PEM. Abrufbar vom 14.07.2025 bis 14.07.2027 (4 DFP-Punkte)

Rückblick Fortbildungen und Veranstaltungen

Medizin im Museum | Mai 2025

Fortbildung im Kunsthistorischen Museum: “Medizin im Museum”

Am 24. Mai 2025 luden die ÖG ME/CFS, das Nationale Referenzzentrum für postvirale Syndrome sowie die Medizinische Universität Wien zur Fortbildung „Medizin im Museum“ ein.

Im stilvollen Ambiente des Kunsthistorischen Museums Wien widmeten sich Expert:innen aus verschiedenen Fachrichtungen sowie Vertreter:innen der ÖG ME/CFS dem Thema ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom) – mit einem besonderen Fokus auf interdisziplinäre Perspektiven.

Neben spannenden medizinischen Fachvorträgen bot die Veranstaltung eine Abschlussdiskussion mit allen Vortragenden und der Beantwortung von Fragen aus dem Publikum sowie eine exklusive Kunstführung durch die Sonderausstellung „Arcimboldo – Bassano – Bruegel. Die Zeiten der Natur“. 

Samstag, 24. Mai 2025 | Kunsthistorisches Museum Wien | 09:00 – 13:00 Uhr Vorträge | 13:00 – 14:00 Uhr Museumsführung | 4 DFP-Punkte

Programm: https://www.aekwien.at/documents/d/wien/medizinimmuseum

Webinar zu objektivierbaren Aspekten und PEM | Juli 2024

Internationales, interdisziplinäres Webinar zu klinischen und objektivierbaren Aspekten von ME/CFS mit Schwerpunkt postexertionelle Malaise

Onlinefortbildung | 11. Juli 2024 | 17:00 – 20:00 Uhr

Dieses internationale, interdisziplinäre Webinar über ME/CFS beleuchtete die klinischen und objektivierbaren Aspekte dieser komplexen Erkrankung, immer mit Schwerpunkt auf das Leitsymptom, postexertionelle Malaise, und war damit zum Beispiel auch ideal geeignet als Fortbildung für Gutachter:innen, die mit Menschen mit ME/CFS zu tun haben.

Programm

17.00 – 17.15 Uhr: Einführung ins Webinar und Vorstellung des interdisziplinären DACH-Konsens zu ME/CFS

Kathryn Hoffmann, Abteilung für Primary Care Medicine, Medizinische Universität Wien, Österreich

17.15 – 17.35 Uhr: Klinische Aspekte von ME/CFS

Michael Stingl, Facharztzentrum Votivpark Wien, Österreich

17.40 – 18.10 Uhr: Post-exertional Malaise (PEM)

Todd Davenport, Department of Physical Therapy at University of the Pacific in Stockton, California, U.S.

18.15 – 18.45 Uhr: Dysautonomia in ME/CFS with focus on PEM

Svetlana Blitshteyn, Department of Neurology at the University at Buffalo Jacobs School of Medicine and Biomedical Sciences and Dysautonomia Clinic, Buffalo, U.S.

18.50 – 19.15 Uhr: Immunologische Aspekte von ME/CFS

Eva Untersmayr-Elsenhuber, Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, Medizinische Universität Wien, Österreich

19.20 – 19.45 Uhr: Neuropsychologische Aspekte von ME/CFS mit Fokus PEM

Markus Gole, Klinischer Psychologe und Philosoph in eigener Praxis in Linz, Österreich, und Ferndozent für Biologische Psychologie an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg, Deutschland

19.50 – 20.00 Uhr: Abschluss des Webinars

Anrechnung: Veranstaltung wurde mit 3 DFP von der Wiener Ärztekammer akkreditiert und auch von der BÖP als Fortbildung anerkannt, wenn mindestens 75% der Zeit teilgenommen wurde.

Sprache: Deutsch mit englischen Beiträgen (Fragen können immer auch auf Deutsch gestellt werden und werden dann übersetzt)

Die Veranstaltung wurde von der Abteilung für Primary Care Medicine der MedUni Wien in Kooperation mir Dr. Michael Stingl und der ÖG ME/CFS organisiert und von der WE&ME Foundation gesponsert.

Weitere Informationen unter: https://public-health.meduniwien.ac.at/abteilungen/abteilung-pcm/ueber-uns/klinische-und-objektivierbare-aspekte-von-me/cfs/

ME/CFS Symposium | Juni 2024

Das akkreditierte “ME/CFS SYMPOSIUM – Wissenschaftliche Grundlagen und Konsequenzen für das Gesundheitssystem” fand als FENS Satellite Event am 21. Juni 2024 von 17:00 – 19:00 an der Medizinischen Universität Wien statt. Das Event wurde von der ÖG ME/CFS in Kooperation mit der Austrian Neuroscience Association, Medizinische Universität Wien und WE&ME Foundation veranstaltet.

Die Veranstaltung, ein  Satellite Event des FENS Forums 2024 in Wien, beleuchtete interdisziplinär den aktuellen Stand der internationalen sowie österreichischen ME/CFS-Forschung. Zusätzlich wurden die Auswirkungen auf das österreichische Gesundheitssystem und die praktische Umsetzung des aktuellen Forschungsstands diskutiert.

Prof. Kathryn Hoffmann hat in ihrer Präsentation wie im Vorjahr das Bild “Wüstenlandschaft” symbolisch für die aktuelle Situation der ME/CFS-Betroffenen verwendet, die unverändert ist. In Bezugnahme auf D-A-CH Konsensuspaper und Care for ME/CFS Praxisleitfaden schlägt sie eine spezialisierte, transdisziplinäre – fächerübergreifende – Spezialambulanz vor und betont Patient:innenbeteiligung.

Neurowissenschafter Michael VanElzakker, PhD berichtete über int. Studien und Ergebnisse. Er beschrieb Neuroinflammation bildhaft als Rauch: Es muss nicht der Rauch sondern das Feuer untersucht werden! Das ist Detektivarbeit – vor allem bei unterschiedlichen Erregern.

Prof. Eva Untersmayr-Elsenhuber stellte unseren Care for ME/CFS Praxisleitfaden vor und thematisiert den Einfluss der Erkrankung auf die Erwerbstätigkeit: die Mehrzahl der Patient:innen ist nicht mehr arbeitsfähig. Dringend notwendig sind Fortbildung, eine an die Bedürfnisse angepasste Spezialambulanz und aufsuchende Versorgung.

Am Podium diskutierten Dr. Michael Stingl – Facharzt für Neurologie, BM aD Rudolf Anschober sowie Johannes Schweighardt von der ÖG ME/CFS über die dramatische (Un-)Versorgungslage. Stellvertretend für die vielen Erfahrungen, die mit uns als Patient:innenorganisation geteilt werden, las Johannes die Nachricht einer verzweifelten Betroffenen vor: ihre Erkrankung wird nicht ernst genommen, verschlechtert sich laufend, Fehlbehandlungen führten zu dauerhaften Zustandsverschlechterungen. Und so wie wir kann auch das Publikum die Fragen der Betroffenen nach Anlaufstellen und Hilfe nicht beantworten, denn es gibt keine Strukturen!

Rudolf Anschober übte Selbstkritik, da er in seiner Amtszeit aus ME/CFS keinen Schwerpunkt gemacht hat: “Wüsste ich das, was ich jetzt weiß, hätte ich das damals gewusst, hätte ich wahrscheinlich anders gehandelt.”

Das Symposium richtete sich an Wissenschaftler:innen, medizinisches Fachpersonal sowie politische Entscheidungsträger:innen, Medienvertreter:innen und Interessierte aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Ziel der Veranstaltung war es, zur Aufklärung und zum Kompetenzaufbau bezüglich ME/CFS beizutragen. Das Symposium wurde sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache abgehalten. 

Die Teilnahme war kostenlos und wurde mit 2 DFP-Punkten der Ärztekammer für Wien akkreditiert.

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Mitorganisator:innen, bei den Sprecher:innen, Dr. Meryn für die Moderation und dem Publikum für die Diskussionsbeteiligung.

Großer Dank geht auch an die Initiative Gesundes Österreich – IGÖ für die Unterstützung mit Luftreinigern und die Vertretung von Veronika Kunnert vor Ort sowie an Ströck für die Unterstützung des Buffets!

Johannes Schweighardt und Sandra Leiss haben die ÖG ME/CFS fantastisch mit großem Einsatz vertreten. Sandra resümiert: „Keine Infektion ist die beste Prävention um nicht an ME/CFS zu erkranken.“

Download Programm – Deutsch

Download Programm – Englisch

Interdisziplinäres Webinar zur Abgrenzung von PAIS zu F-Diagnosen | Mai 2024

Interdisziplinäres Webinar zu postakuten Infektionssyndromen inkl. ME/CFS und deren Abgrenzung zu F-Diagnosen

23.05.2024 | 17:00 – 19:15 Uhr

Ort: WebEx, Link wurde nach Anmeldung zugeschickt

Sprache: Deutsch

Postakute Infektionssyndrome (PAIS) und deren schwerste Verlaufsform mit postexertioneller Malaise (PEM) die Myalgische Enzephalomyelitis / das Chronische Fatigue Syndrom (ME/CFS) sind somatische Multisystemerkrankungen, deren Häufigkeit durch die SARS-CoV-2-Pandemie und weiterhin fehlende Präventionsmaßnahmen wie saubere Luft in Innenräumen deutlich zugenommen hat und weiter zunimmt.

Nachdem postakute Infektionssyndrome in der Medizin der letzten Jahrzehnte jedoch sträflich vernachlässigt wurden, fällt es vielen Ärztinnen und Ärzten, aber auch weiteren Gesundheits- und Sozialberufen schwer, diese korrekt klinisch zu diagnostizieren, von F-Diagnosen abzugrenzen und Komorbiditäten richtig einzuordnen.

Dieses Webinar bot diesbezüglich eine Hilfestellung.

Dieses Webinar wurde von der Abteilung für Primary Care Medicine der MedUni Wien in Kooperation mit der ÖG ME/CFS organisiert.

Die Teilnahme an dieser Veranstaltung wurde mit 2 DFP-Punkten von der Wiener Ärztekammer akkreditiert und auch von der BÖP als Fortbildung anerkannt.

PROGRAMM

17.00 – 17.10 Uhr: Begrüßung (Kathryn Hoffmann)

17.10 – 17.30 Uhr: Einführung PAIS und ME/CFS: Korrekte Diagnostik (Michael Stingl)

17:30 – 18:00 Uhr: PAIS inkl. ME/CFS und deren Abgrenzung zu F-Diagnosen: Kriterien und Erfahrungen aus der Psychiatrie (Florian Buchmayer)

18:00 – 18:30 Uhr: PAIS inkl. ME/CFS und deren Abgrenzung zu F-Diagnosen: Klinisch-psychologische und neuropsychologische Aspekte in der Diagnostik (Markus Gole)

18:30 – 19:00 Uhr: Psychotherapie bei PAIS inkl. ME/CFS (Bettina Grande)

19:00 – 19:15 Uhr: Closing (Kathryn Hoffmann)

Mehr Informationen zum Programm und zu den Vortragenden finden Sie auf der Seite der Abteilung für Primary Care Medicine, MedUni Wien.

International webinar on neurological aspects of ME/CFS | März 2024

Akkreditiertes Online-Webinar (Sprache: Englisch)

01. März 2024 | 15:00-18:40 Uhr

Das Webinar umfasste internationale Beiträge von Svetlana Blitshteyn, New York, USA; Florian Buchmayer, Eisenstadt, Österreich; Markus Gole, Linz/Österreich und Hamburg/Deutschland; Kathryn Hoffmann, Wien, Österreich; Lindsay McAlpine New London, USA; David Putrino, New York City, USA; Michael Stingl, Wien, Österreich; Michael VanElzakker, Medford, USA. 

Die Veranstaltung wurde von der MedUni Wien gemeinsam mit Michael Stingl und der Österreichischen Gesellschaft für ME/CFS organisiert und von der WE&ME Stiftung gesponsert . Die Teilnahme an dieser Veranstaltung wurde mit 3 CME-Punkten von der Wiener Ärztekammer akkreditiert.

Mehr Informationen zum Programm auf der Seite der Abteilung für Primary Care Medicine, MedUni Wien

ME/CFS Symposium und Vernetzungstreffen | September 2023

Am Freitag, 1. September 2023 von 14:30 bis 17:30 Uhr findet das ME/CFS Symposium und Vernetzungstreffen im Van Swieten Saal der MedUni Wien statt.

ME/CFS ist eine schwere, neuroimmunologische Multisystemerkrankung. Als schwerste Form von Post Covid steigt die Zahl der Betroffenen und damit die praktische und wissenschaftliche Relevanz von ME/CFS.

Das Symposium und Vernetzungstreffen richtet sich an Ärzt:innen sowie medizinisches Fachpersonal und beleuchtet die Grundlagen zu ME/CFS ebenso wie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Das kalte Buffet im Anschluss soll die Möglichkeit zur Vernetzung geben.

Die Teilnahme wird mit 2 DFP-Punkten der Ärztekammer für Wien akkreditiert.

Die Veranstaltung wird gemeinsam von ÖG ME/CFS, Zentrum für Public Health – Abteilung für Primary Care Medicine, MedUni Wien und Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie – Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, MedUni Wien organisiert. Vielen Dank an die Firma Ströck für die Unterstützung des Buffets!

Download Einladung & Programm

Programm

14:30 – 14:45 Uhr

Begrüßung

14:45 – 15:00 Uhr

Grundlagen und Therapieoptionen von ME/CFS

Michael Stingl, Facharztzentrum, Votivpark Wien, Österreich

15:00 – 15:15 Uhr

ME/CFS Mechanismen und klinische Studien

Carmen Scheibenbogen, Institut für Medizinische Immunologie, Charité Universitätsmedizin Berlin,Deutschland

15:15 – 15:30

Sex and gender aspects in neurological disorders

Maria Teresa Ferretti, Certificate of Advanced Studies (CAS) in Sex- and Gender-Specific Medicine, Universitäten Bern und Zürich, Schweiz

15:30 – 15:45

Endothelial and metabolic dysfunction in ME/CFS

Francisco Westermeier Biomedizinische Analytik, FH Joanneum Graz

15:45 – 16:00 Uhr

Veränderungen des Immunsystems bei ME/CFS und Post-Covid

Eva Untersmayr-Elsenhuber, Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie, MedUni Wien

16:00 – 16:15 Uhr

Versorgung ohne Versorgungsstrukturen: die Quadratur des Kreises für Menschen mit ME/CFS in Österreich

Kathryn Hoffmann, Abteilung für Primary Care Medicine, Zentrum für Public Health, MedUni Wien

16:15 – 16:30 Uhr

Zusammenschau & Ausblick

16:30 – 17:30 Uhr

Ausklang und Vernetzung bei kaltem Buffet

Die Eröffnung erfolgte durch Reden von Univ. Prof. Dr.in Anita Rieder, der Vizerektorin für Lehre und Leiterin des Zentrums für Public Health der Medizinischen Universität Wien, Univ. Prof. Dr.in Ursula Wiedermann Schmidt, MD, MSc, PhD, der Leiterin des Zentrums für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der Medizinischen Universität Wien sowie Kevin Thonhofer und Astrid Hainzl, MSc, Vereinsobleute der Österreichischen Gesellschaft für ME/CFS.

Beide Institutsleiterinnen begrüßen den durch die Pandemie aufgekommenen nationalen und internationalen Fokus auf ME/CFS als eigenständiges Krankheitsbild. Laut Dr.in Rieder schlägt sich dies in einem neuen PhD-Programm nieder und es wird gefordert, dass man dieses Krankheitsbild ins Curriculum des Medizinstudiums aufnimmt. Dr.in Wiedermann-Schmidt sieht durch die Etablierung einer Biobank immunologische und molekularbiologische Grundlagenforschung auch in Vernetzung mit anderen Ländern ermöglicht. Für Astrid Hainzl und Kevin Thonhofer ist die Fortbildung genauso wichtig wie politische Verantwortung, da die Krankheit seit Jahrzehnten unterschätzt wurde, aber vor dem Hintergrund der Pandemie umso deutlicher sichtbarer wurde. Nachdem die wissenschaftlichen Grundlagen bereits vorhanden sind, ist als nächster Schritt die Schaffung von spezialisierten Ambulanzen für Betroffene von größter Dringlichkeit.

Der erste Vortrag von Dr. Michael Stingl vom Facharztzentrum Votivpark Wien, Österreich, über Grundlagen und Therapieoptionen von ME/CFS gibt eine Kurzzusammenfassung über das Krankheitsbild und das Kernsymptom Post Exertional Malaise (PEM), die Diagnosekriterien, Ursachen, Häufigkeit, Therapieoptionen, die überwiegend off label sind sowie Pacing als Krankheitsmanagement und mit der Erkrankung einhergehende Probleme für die Betroffenen: Diese seien „weder crazy noch lazy“ und die Inanspruchnahme von Rehabilitationsmaßnahmen haben durch den aktivierenden Ansatz vielfach zu einer langanhalten gesundheitlichen Verschlechterung der Patientinnen:Patienten geführt.

Im zweiten Vortrag berichtet Prof. Dr.in Carmen Scheibenbogen vom Institut für Medizinische Immunologie der Charitè Universitätsmedizin Berlin, Deutschland, über ME/CFS Mechanismen und klinische Studien, wie jene zur Immunadsorption, bei der Autoantikörper aus dem Blut gewaschen werden, Corticus Steriode für jene Patientinnen:Patienten mit Entzündungen im Gehirn sowie eine Studie mit HBOT (Sauerstofftherapie). Sie spricht auch die unzureichende Versorgung für mittlerweile ca 500.000 Betroffene in Deutschland mit Stand 2021 an und fordert interdisziplinär aufgebaute Spezialambulanzen, wie es sie für andere schwere und komplexe Erkrankungen gibt.

Maria Teresa Ferretti, PhD, von den Universitäten Bern und Zürich, Schweiz, spricht im dritten Vortrag über Sex and gender aspects in neurological disorders und betont dabei die Wichtigkeit von Vertretungsorganisationen für Patientinnen:Patienten und die Einbeziehung von diesen und Patientinnen:Patienten in der Forschung. Sie berichtet über Unterschiede durch biologisches Geschlecht und Gender sowie auch Alterskohorten bei neurologischen Erkrankungen und dass Frauen von neurodegenerativen und neuroinflammatorischen Krankheiten und auch von neuropathischen Schmerzen öfter betroffen sind als Männer, die Wirkweisen von Medikamenten jedoch bei den Geschlechtern jeweils unterschiedlich sein können. Zuletzt spielen auch soziale und kulturelle Unterschiede eine Rolle: ME/CS ist eine stark stigmatisierte Krankheit, die von Ärztinnen:Ärzten nicht ernst genommen wird. Wie Frauen und Männer gesehen werden, hat einen Einfluss darauf, wie ME/CFS diagnostiziert wird.

Der vierte Vortrag von Dozent (FH) Francisco Westermeier, BSc MSc PhD von der Biomedizinischen Analytik, FH Joanneum Graz, Österreich, über Endothelial and metabolic dysfunction in ME/CFS handelt über die Grundlagenforschung zu Stickoxid und Enzymen, die Stickoxid produzieren, für die Funktion der Blutgefäße. Er konnte dabei einen Mangel an Stickoxid bei an ME/CFS erkrankten Menschen feststellen.

Assoz.-Prof. Priv.Doz. DDr.in Eva Untersmayr-Elsenhuber vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der Medizinischen Universität Wien, Österreich, berichtet im fünften Vortrag über Veränderungen des Immunsystems bei ME/CFS und Post Covid, dass wiederkehrende Infekte und Krankheitsgefühl klinisch relevant sind, da besonders Immundefekte bei ME/CFS-Erkrankten häufiger zu finden sind und dafür Immundiagnostik erforderlich ist. Sie berichtet über die Ergebnisse des CCCFS-Fragebogens und spricht sich für eine Spezialambulanz mit verschiedenen Fachrichtungen aus und dass weitere Forschung im Zusammenhang mit Viruspersistenz und Virusreaktivierung dringend notwendig ist. Dabei ist die im Aufbau befindliche und privat finanzierte österreichische Biobank, die mit den öffentlich finanzierten Biobanken in Deutschland, im Vereinigten Königreich und den Niederlanden harmonisiert wird, ein wichtiger Meilenstein und Grundlage für weitere Forschung.

Im sechsten und letzten Vortrag von Univ. Prof. Dr.in Kathryn Hoffmann, MPH von der Abteilung für Primary Care Medicine, Zentrum für Public Health an der Medizinischen Universität Wien, Österreich, über Versorgung ohne Versorgungsstrukturen: die Quadratur des Kreises für Menschen mit ME/CFS in Österreich wird über die hohe Komplexität und unterschiedliche Arten und Ausprägung von postinfektiösen Erkrankungen bei gleichzeitigem Fehlen von entsprechenden Strukturen aufgeklärt. Es gibt eine Handvoll von Ärztinnen:Ärzten im privaten Sektor, die sich mit diesem Krankheitsbild beschäftigen, dem gegenüber steht eine – mangels Datenlage nicht bezifferbare – Vielzahl von schwer kranken Patientinnen:Patienten, die dringend Versorgung bedürfen. Dabei wird ein Bild gezeichnet, wie sich diese für die Bedürfnisse von Betroffenen in Form einer spezialisierten Anlaufstelle gestalten müsste. Der Bedarf ist gegeben und die Krankheitslast ist extrem hoch und wird ohne Prävention weiter zunehmen, weshalb es spezifische Anlaufstellen, die Schaffung einer guten Datenbasis und Investition in Forschung braucht.

CCCFS Symposium | Mai 2022

Das CCCFS (Computer-based Clustering of Chronic Fatigue Syndrome Patients) Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, mit ME/CFS Betroffenen und Expert:innen einen umfassenden Fragebogen zu der komplexen Erkrankung zu entwickeln. Eine computerbasierte Auswertung der mit dem Fragebogen gesammelten Daten soll zur Vereinfachung von Diagnose und Behandlung ME/CFS Erkrankter beitragen. 

Die ÖG ME/CFS ist unter der Leitung von Prof. DDr. Eva Untersmayr-Elsenhuber ein CCCFS Projektpartner. Das CCCFS-Projekt wurde im Rahmen des “Public and Patient Involvement and Engagement” Calls des Open Innovative Science Centers ausgewählt und von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft finanziell unterstützt.

Im Mai 2022 fand das CCCFS Symposium in hybrider Form statt, bei dem Bewusstsein für ME/CFS geschaffen wurden, sowie Forschungsergebnisse präsentiert wurde. Die Veranstaltung richtete sich sowohl an PatientInnen als auch an medizinisches Fachpersonal. Eine Nachschau des CCCFS Symposiums gibt es auf der CCCFS Projektseite.

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